Eine Frau steht am Meer von Nicotera Marina in Kalabrien blickt Richtung Norden. Im Hintergrund die Küste und Sizilien.

Wie ich wurde, was ich bin:
Mein Weg zum Kalabrien-Fan

Für mich war – und ist – Hamburg immer die schönste Stadt der Welt. Okay, ich bin da nicht besonders objektiv, aber Hamburg ist schon eine tolle Stadt und ich wollte da eigentlich nie weg. Eigentlich …
Und Kalabrien? Ganz ehrlich? Bis kurz vor meinem Umzug nach Kalabrien wusste ich gar nicht, wo das ist, und war natürlich nie zuvor dort!
Jetzt bin ich ein Kalabrien-Fan und lebe seit einer gefühlten Ewigkeit dort. Und das kam so:

  1. Moin Hamburg! Es war einmal in der wunderschönen Hansestadt Hamburg. Dort erblicke ich das Licht der Welt. Ich wachse im Herzen der Stadt auf und genieße ich die Vorzüge und Bequemlichkeiten des Lebens in einer Großstadt.
Der Hamburger Hafen mit Blick auf Elbe, Michel und Elbphilharmonie.
Blick auf den Hamburger Hafen heute
  1. Am Gardasee kam der Aha-Effekt. Nach Urlauben im Harz, Allgäu, in Österreich, an Nord- und Ostsee reise ich als Teenager mit meiner Mutter das erste Mal nach Italien. Der Urlaub am Gardasee veränderte viel in mir. Verliebt in Land, Leute, Klima und Sprache kam ich nach Hamburg zurück und auf einmal war mir Hamburg zu grau, zu nass und zu kalt.
Eine junge Frau umarmt scherzend eine steinerne Männerstatue in Verona.
Ist er nicht schön?
  1. Ich muss unbedingt Italienisch lernen! Am Instituto Italiano di Cultura in Hamburg beginne ich diese klangvolle, melodische Sprache zu lernen. Nach mehreren Kursen hapert es mit dem freien Sprechen jedoch noch sehr. Ich entscheide, dass ein Langzeitaufenthalt in Italien nötig ist.
  2. Tschüss Hamburg, ich gehe nach bella Italia! Kurz nach dem Abitur packe ich den Koffer und nehme eine Stelle als Au-pair in der Nähe von Mailand an. Die Mailänder Vorstadt und eine Familie, in der ich mich total unwohl fühlte, entpuppen sich als große Enttäuschung. Wieder packe ich den Koffer und fliehe zu meiner ersten Liebe: dem Gardasee. Am Gardasee jobbe ich ein wenig und finde dann eine Anstellung in der Direktion einer großen Hotelkette.
Eine junge Frau sitzt auf einem hölzernen Bootssteg am Ufer des Gardasees.
Ich, am Ufer des Gardasees
  1. L’amore! Mich hats erwischt! Am Gardasee lerne ich Valerio kennen. Er kommt aus Kalabrien … wo war das doch gleich? Beide sind wir etwa gleich weit von unserem Heimatort entfernt. Nur in genau entgegengesetzte Richtungen! Das Schicksal wollte wohl, dass wir uns auf halber Strecke treffen.
  2. Die Distanz nach Hamburg verdoppelt sich von 888 km auf 1744 km. Es geht alles ganz schnell: Valerio wird in die Nähe seines Heimatortes in Kalabrien versetzt. Ich schmeiße meinen Job, packe wieder den Koffer und mache mich mit ihm auf den Weg nach Kalabrien, auch wenn ich noch nie dort war. Den Gardasee empfand ich eh schon fast als Kolonie Deutschlands und ich freute mich darauf, neue Ufer zu erkunden. Verbrachte ich meine Kinder- und Jugendjahre zwischen den Ufern von Nordsee- und Ostseeküste, erkundete ich dann die Ufer des Gardasees, leben jetzt zwischen Ionischem- und Tyrrhenischem Meer.
  3. Kalabrien wird meine zweite Heimat. Es folgen Hochzeit um im Laufe der Jahre drei Kinder. Mal jobbe ich als Übersetzerin, mal als Sprachlehrerin, aber ich genieße es, hauptberuflich Mutter sein zu können. Nebenbei kann ich Kalabrien kennen- und lieben lernen. Ich beobachte, erlerne, entdecke und staune.
Ein Brautpaar in einer Kirche in Kalabrien vor dem Altar. Ein kleines Mädchen hält die Eheringe auf einem Kissen bereit.
Hochzeit in Kalabrien
  1. Heute sind die Kinder erwachsen, oder fast. Ich habe etwas mehr Zeit für andere Dinge. Jetzt möchte ich anderen meinen Eindruck von Kalabrien zeigen, von einer Region, die noch nicht wirklich bekannt ist. Ich möchte von dem Leben in einem der südlichsten Gebiete Europas berichten, das viel zu erzählen und zu zeigen hat. Aus diesem Grund erblickt Inside Calabria das Licht der Welt. Für Kalabrien-Fan und diejenigen, die es vielleicht werden!

Und morgen? Was mache ich, wenn ich groß bin? Mein Traum ist es, gemeinsam mit meiner Familie, in unserem kleinen Ort im Binnenland Kalabriens, zwischen Meeren, Bergen und Wäldern, Gäste zu empfangen.
Wir möchten Land, Leute, Sprache und Kultur erlebbar machen und die Möglichkeit bieten, an diesem Ort zu entschleunigen und eine Zeit lang den kalabrischen Lebensstil zu leben. Ganz unter dem Motto „Auszeit an einem Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint“.
Vielleicht eines Tages …

Porträtbild einer Frau; im Hintergrund Tropea und die Küste von Kalabrien.

1 Kommentar zu „Wie ich wurde, was ich bin:<br>Mein Weg zum Kalabrien-Fan“

  1. Was für ein spannender Weg, liebe Susann. Ich war mal eine Woche in Kalabrien, allerdings war es viel zu kalt und das Hotel auch nicht so der Hit. Aber Italien an sich ist einfach toll und ich kann verstehen, dass es Dich dort hingezogen hat. Vor allem bewundere ich Deine Flexibilität, die Zelte immer wieder abzubrechen und umzuziehen.

    Vielen Dank für Deinen Einblick in Dein Leben, ich habe den Beitrag sehr gerne gelesen.

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